Zum Geleit
Hier wächst wieder die Homepage von Frieder Jentsch, der für den Inhalt zuständig zeichnet. Die redaktionelle Durchsicht liegt in der Hand von Frau Barbara Jentsch. Die ersten Seiten wurden 2013 eingerichtet. Zwischenzeitlich erfolgte 2020 eine grundlegende Überarbeitung in einem moderneren Fomat. Der letzte Stand ist vom Oktober 2024
Der Inhalt wurde zunächst im wesentlichen so belassen, zumal der historische Charakter der Beiträge in ihrer Originaliät bleiben und insbesondere die Umstände um das frühere Ringen um Zuerkennung des Welterbetitels für den Versteinerten Wald von Chemnitz irgendwo dokumentiert sein sollte. Manches davon ist nach wie vor aktuell und bedarf einer Sicht darauf, zumal sich die Stadt nun auf den Weg zu einer europäischen Kulturhauptstadt gemacht hat.
Das jeweilige Datum der Veröffentlichung ist meist im Text vermerkt. Einige Kapitel, insbesondere die geowissenschaftlichen, sind dezent überarbeitet und offensichtliche Fehler entfernt. Der Tenor der früheren Bearbeitungen ist jedoch beibelassen worden.
Gegenwärtig umfasst die Homepage etwa 200.000 Zeichen und die Zahl der Abbildungen hat die 250 überschritten.
Um den Leser die Orientierung zu den recht unterschiedlich gewählten Themen zu erleichtern, stelle ich ihren Aufbau mit wenigen Worten voran:
Unter Fundmitteilungen sind temporäre Aufschlüsse und Funde beschrieben, deren Veröffentlichung bisher nicht oder nur ansatzweise erfolgte. Sehenswert sind sicher die beigefügten Bilddokumente
Unter dem Phänomen Porphyrkugel finden Sie eine Einführung zur Entstehung dieser interessanten geologischen Erscheinung, die eineinhalb Jahrhunderte lang und noch heute das Interesse von Laien und Fachwelt auf sich zieht.
Unter Genesedeutungsversuch finden Sie ein Angebot zur Entstehung der Porphyrkugeln im Zusammenhang mit der Entshehung von Kieselsäure. Der Begriff "Auszutschung" wird vorgestellt und erläutert.
Unter Mineralisationen ist ein Mineralabsatz im Zusammenhang mit vulkanischen Vorgängen angesprochen, die in Schaubildern verdeutlicht sind.
Der Beitrag Achat Chemnitz-Altendorf stellt neben mineralogisch interessanten Bildungen auch Stücke von bemerkenswertem ästhetischem Reiz vor. Ein Teil der Sammlung befindet sich im Bestand des Museums für Naturkunde Chemnitz, ein zweiter in den Senckenbergischen Stiftungen Dresden. Repräsentative Stücke zeigt die Terra Mineralia in Freiberg.
Aus eigener Hand geschrieben Artikel zur Porphyrkugelproblematik sind unter Geo-Publikationen erfaßt. Jüngst erschienene Arbeiten anderer Autoren haben mich veranlasst, an einige der bibliografischen Daten die Originalarbeiten anzuhängen, um eine kritische Diskussion der Ergebnisse zu erleichtern. Mein Anliegen ist es, dass das gesamte genetische Feld, das als „Auszutschung“ benannt wurde, betrachtet wird.
Unter dem Komplex Kieselholz finden Sie Bemerkungen zur Geschichte des Umganges mit Chemnitzer Kieselholz, Gedanken zu dessen Entstehung und zu seinem außergewöhnlichen Gehalt an Fluorit (Flussspat), außerdem zur Frage, ob das Kieselholz "steinern" oder "versteinert" ist. Des weiteren werden Gedanken zu den Grabungen nach Kieselholz in Chemnitz, zur Frage eines kontrovers diskutierten "Waldspazierganges" mit alternativen Vorschlägen dazu und nicht zuletzt Meinungen zum Versteinerten Wald als Welterbe vorgestellt. Nunmehr ist alles aber bereits Geschichte.
Unter Mobilisat & Auszutschung ist ein im Oktober 2006 in den Senckenbergschen Stiftungen Dresden gehaltener Vortrag zur Entstehung der Porphyrkugeln eingestellt.
Als Dissertation A habe ich die Abschrift meiner Schrift zur Promotion A "Zur minerogenetischen Bedeutung der Gesteinsgläser des Magmatismus des Subsequenzstadiums im sächsischen Raum" aufgenommen, zumal es auch gegenwärtig ab und an Anfragen zu dieser Problematik gibt.
Unter Steine in der Stadt wurde auszugsweise ein Vortrag zur Erfassung von Naturwerksteinen in Chemnitz, der anlässlich einer Arbeitstagung des Netzwerkes "Steine in der Stadt" in Dresden gehalten wurde, eingefügt.
Bei der Durchsicht der Seiten habe ich festgestellt, dass zu der Problematik "Auszutschung" eine Ergänzung angebracht ist. Insbesondere wird auf einer neuen Seite mit dem Blick auf den Kristalltuff als Bestandteil des Grünatuffs auf Zusammenhänge mit der Verkieselung hingewiesen.
Unter Vita finden Sie einige Angaben über mich als ein Kind des Blankenauer Grundes in Chemnitz. Hier finden Sie auch unter "Vita in Schriften" eine Gesamtliste meiner Veröffentlichungen.
Unter Kontakt finden Sie, wie Sie uns, meinen Frau und mich, erreichen können.
Auf der Seite Steine im Erzgebirge finden Sie einen Vortrag, in dem die wichtigsten Werksteine des "Erzgebirgischen Kreises" in den Grenzen von 1691 vorgestelt werden. Gehalten wurde er auf der Tagung des Netzwerkes "Steine in der Stadt" im September 2024 in Straubing.
Eine alte Impression aus dem Blankenauer Grund in Chemnitz, wo wir Zuhause sind: Landwirtschaft, Industrie und auch Platz für Menschen, die hier gern leben. Das Bild ist historisch, denn die 300 Meter lange Werkhalle der ehemaligen Stahlgießerei in Chemnitz-Borna wurde 2013 abgerissen.
Ein Vorgeschmack auf die Porphyrkugeln
Wer kennt diese Gebilde der Natur nicht, die Porphyrkugeln. Heute werden sie besser Rhyolithkugeln genannt. In Sammlerkreisen sind sie begehrt, ihre Entstehung ist aber immer noch in Details umstrittenen. Versteinerte Nüsse, wilde Eier, Schneekopfskugeln und anderswie hat man sie genannt. Selbst als echte vulkanische Bomben, die von lavaspeienden Vulkanen ausgeschleudert werden, hat man sie zu deuten versucht.
Was als Erfahrung geblieben ist, steht unter einer nüchternen, seriösen Naturbetrachtung. Zweifelsohne sind alle offenen Fragen bei weitem noch nicht lehrbuchreif geklärt, aber die Spannung, die Probleme ihrer Entstehung zu lösen, ist geblieben.
Eine Domäne "Porphyrkugel" zu nennen ist auch ein wenig der Versuch, auf das Besondere ihrer Eigenart aufmerksam zu machen. Dass ihr Wortstamm aus dem Griechischen abgeleitet ist und stellvertretend für die kräftigrote Purpurfarbe steht, ist nicht zuletzt eine kleine Anerkennung und Würdigung für eine Gruppe außergewöhnlicher, nicht wegzudenkender Geschöpfe einer völlig natürlichen und folgerichtigen Entwicklung.
Die Rhyolithkugeln sind Produkte eines Differentiationsvorganges in sauren bis intermediären Magmatiten, der mit Stoffverschiebung, Freisetzung von Bestandteilen und deren Wiederabsatz einhergeht. Dieser Prozess widerspiegelt sich auch in vergleichbarer Weise bei der Achatbildung und Verkieselung von Hölzern. Gerade im mittelsächsischen Raum ist ein Zusammenhang zwischen dem Auftreten von vulkanischen Gläsern, Rhyolithkugeln und verkieselten Hölzern nachzuvollziehen.
Irgendwie stehen die Rhyolithkugeln also auch mit den Chemnitzer Kieselhölzern im Zusammenhang. Deshalb sollte der Vorstoß der Stadt Chemnitz, für die hier vorkommenden Kieselhölzer den UNESCO-Welterbe-Titel zu erlangen, noch nicht aufgegeben werden. Dies ist eben auch einer Erinnerung wert.
Mit einem freundlichen Glückauf
Ihr
Frieder Jentsch
Schnitt durch eine ungefüllte Rhyolithkugel, von Hohenstein-Ernstthal